Samstag, 03. Februar 2024, Demo „Für Demokratie und Vielfalt – nie wieder ist jetzt!“
Gemeinsam mit dem Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus Aalen“ und vielen anderen Gruppen hatten wir alle, denen unsere Demokratie und eine offene Gesellschaft am Herzen liegen, zur Demo gegen Hass, Hetze und Rassimus aufgerufen. Und es kamen Tausende!
Nachfolgend findet ihr den Text der Rede, die Anne an diesem besonderen Tag im Namen des Klimaentscheids halten durfte:
Wir, der Klimaentscheid Aalen, möchten hier nicht von den Rechtsradikalen sprechen, die aus Machtgier vorgeben, eine demokratische Partei zu sein.
Wir möchten zu denen sprechen, die Angst haben, die sich Sorgen machen in ihrer Angst nicht gesehen zu werden, die Angst haben nicht mehr mitzukommen in einer Welt die so schnell ist, und so anders aussieht (als) das Früher in der eigenen Erinnerung. Die Angst haben, dass alle Reserven aufgebraucht werden und man dann allein dasteht. Die Angst haben und sich dafür einfache Lösungen wünschen (Die Angst haben, dass Gier und Skrupellosigkeit regieren.) Die Angst haben belogen zu werden.
Denn diese Angst kennen wir auch.
Was wir aber nicht teilen ist das Misstrauen. Das Misstrauen gegenüber demokratischen Organen, oder dass der menschengemachte jKlimawandel nur eine Lüge ist. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sich anfühlt das Gefühl zu haben, täglich von Presse oder Politik verraten zu werden. Wir, glauben in unserer Angst an unterschiedliche Dinge. Ich glaube, dass der Großteil der Menschen in unserem Land eine gute und ehrliche Arbeit macht. Ich glaube, dass eine lebenswerte Zukunft nur mit einem gesunden gesellschaftlichen Gemeinsinn zu bewältigen ist.
Auch der Klimaentscheid ist aus Gemeinsinn entstanden und auch der Klimaentscheid wird von rechts angefeindet, aber wir machen unsere Arbeit nicht wie kürzlich wieder von rechts behauptet wurde, um als abgehobene Veranstaltung Aalen mit der fixen Idee von Klimaneutralität zu tyrannisieren, sondern wir sehen uns als VertreterInnen einer Verantwortung, die jede Kommune, jeder Kreis, jedes Land jetzt zu leisten hat. Der Verantwortung, für die globale Klimagerechtigkeit einzustehen. Sich der Tatsache zu stellen, dass, wenn wir nicht jetzt so schnell wie möglich gemeinsam handeln, wir vor weit größeren Problemen stehen, als wir wahrhaben wollen oder uns vorstellen können. Wir dürfen uns von der Wucht dieser Vorstellung nicht abhalten lassen.
Wir sind einer von 93 Klimaentscheiden, die in Deutschland ihre Arbeit machen und diese Arbeit gibt und braucht es auf der ganzen Welt. Dieses Vorankommen sehen wir durch rechte Ideologie bedroht. Eine tolerante, voneinander lernende Gesellschaft lässt uns die Probleme der Zukunft besser bewältigen.
Gestern hat ein Bekannter zu mir gesagt: Das wars, die Demokratie ist zu schwach sich gegen diese Hetze und Propaganda zu wehren.
Ist eine starke Demokratie zu sehr darauf angelegt, dass man es gut mit den Anderen meint?
Verliert sie ihren tieferen Sinn, wenn der Wunsch nach Demokratie nicht über das eigene Ich hinausgeht?
Ihren Sinn ALLE zu hören. Nicht nur die, die zufällig mit einer bestimmten Nationalität in einem bestimmten Land mit einem bestimmten Geschlecht geboren wurden.
Nein, wir glauben, dass die soziale, kulturelle und politische Bildung der letzten Jahrzehnte ihre Früchte genau hier und jetzt erntet.
Pädagoginnen und Pädagogen, ehrenamtlich Engagierte, Eltern, Kommunen, Initiativen, Kulturbetriebe, Journalistinnen und Journalisten, Vereine, Ordnungshüterinnen und Ordnungshüter und viele, viele mehr, schaut euch um , haben unsere Demokratie im Sinne des Grundgesetzes so stark werden lassen, dass sie dem Sturm der Populisten standhält.
Der Klimaentscheid Aalen ist dankbar dafür, dass Menschen, die hier ihr Zuhause gefunden haben, unsere Gesellschaft bereichern und überleben lassen.
Deshalb:
Nie wieder ist jetzt!
Nie wieder Faschismus!
Für ein solidarisches, menschenfreundliches Klima hier und überall.