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12. März 2023: Stellungnahme zur AUST-Sitzung vom 9. März

Stellungnahme | 12.03.2023

Als Initiative Klimaentscheid Aalen kritisieren wir die neusten Entscheidungen zum Baugebiet Eichholzweg in Hofen scharf und fordern den Gemeinderat zum Umdenken auf.

Für das Baugebiet Eichholzweg hatte die Stadtverwaltung vorgeschlagen, in allen Kaufverträgen energiesparende Gebäudestandards vorzuschreiben. Entsprechend wurde in Aalen bereits beim Baugebiet Tannenwäldle verfahren. Auch in anderen Städten ist ein solches Vorgehen etabliert. Dennoch wurde der Vorschlag von der Mehrheit im Ortschaftsrat Hofen abgelehnt. Dieser Ablehnung schloss sich am 09. März auch die Mehrheit im zuständigen Ausschuss für Umwelt, Stadtentwicklung und Technik des Gemeinderats (AUST) an. Ebenfalls mehrheitlich abgelehnt wurde eine Verpflichtung zur Fassadenbegrünung.

Die Entscheidung gegen energiesparende Standards widerspricht dem vom Gemeinderat beschlossenen Ziel, bis 2035 in allen Bereichen klimaneutral zu werden. Denn dafür ist es unerlässlich, dass insbesondere der Wärmebedarf deutlich gesenkt wird. Daraus folgt zwangsläufig, dass alle Neubauten so konzipiert werden müssen, dass die Bewohner*innen dort klimaneutral leben können.
Weil sich die Erderwärmung nur noch begrenzen, aber nicht mehr rückgängig machen lässt, sind darüber hinaus Klimaanpassungsmaßnahmen notwendig. Eine Fassadenbegrünung nicht vorzuschreiben, unterschlägt diese Notwendigkeit. Laut Prognosen werden Hitzesommer zukünftig zur Normalität werden. Fassadenbegrünungen können in Wohnsiedlungen, in denen sich die Hitze stärker staut als anderswo, für etwas Abkühlung sorgen. Damit verbessern sie die Lebensqualität und fördern den Gesundheitsschutz.

Die Kostenbelastungen der Bauherr*innen sind kein valides Gegenargument gegen die genannten Maßnahmen. Denn dabei wird unterschlagen, dass später erforderliche Nachrüstungen wie zusätzliche Dämmung, Einbau neuer Heizungen oder eine nachträgliche Fassadenbegrünung, wesentlich teurer sind. Ortschafts- und Gemeinderat sollten deshalb lieber darüber nachdenken, ob und wie die künftigen Bewohner über Förderprogramme finanziell dabei unterstützt werden können, sich ein zukunftssicheres Haus leisten zu können.

Wir fordern den Gemeinderat der Stadt Aalen auf, den Klimaschutz an dieser Stelle ganz konkret umzusetzen. Sonst bleibt die beschlossene Klimaneutralität ein bloßes Lippenbekenntnis.